Beitrag zum 50-jährigen Stadtteiljubiläum: bauverein AG lässt Jugendliche aus dem JugendKlub Kranichstein Wand in der Grundstraße gestalten
Nicht überall sind sie gern gesehen, denn wo sie illegal angebracht wurden, sind Graffitis oft ein Ärgernis. Dabei gilt Sprayen längst nicht mehr als Untergrund-Kunst, sondern als anerkannte künstlerische Ausdrucksform, und auch aus dem Stadtbild sind die kunterbunten Spray-Bilder und Schriftzüge, die Unterführungen, Wände, Fassaden und urbane Flächen zieren, nicht mehr wegzudenken.
Um Jugendlichen eine Möglichkeit zu geben, sich ganz legal in dieser Kunstform auszuprobieren und ihre Kreativität auszuleben, bietet die bauverein AG am Samstag (12.) einen Graffiti-Workshop in Kranichstein an. Die Jugendlichen, die größtenteils aus der Breakdance-Gruppe des JugendKlub Kranichstein kommen, sind dann eingeladen, eine zu einer Liegenschaft der bauverein AG gehörende Wand in der Grundstraße 31-33 zu verzieren. Die bauverein AG engagierte dafür nicht nur den erfahrenen Kommunikationsdesigner Jörn Heilmann, sondern stellt auch das Material und die Fläche zur Verfügung.
Gemeinsam mit den Graffiti-Experten – Jörn Heilmann wird unterstützt von Stefan Ritter – werden die Jugendlichen, die zwischen 16 und 20 Jahre alt sind, ab 11 Uhr ein Wandbild erstellen. Dieses ist als Beitrag zum 50. Geburtstag des Stadtteils gedacht, an dem sich auch die bauverein AG beteiligt. Immerhin befindet sich die Unternehmenszentrale seit 2004 in Kranichstein. Als Hommage an das Quartier hat Jörn Heilmann denn auch bereits ein Motiv im Kopf, auf dem neben dem Kranich auch das Bahnmuseum, einige Hochhäuser sowie das Jagdschloss zu sehen sind. Mehr als ein Leitfaden will sein Entwurf aber nicht sein, schließlich geht es an dem Samstag vor allem um Spaß, Teamwork und das gemeinsame Schaffen eines Kunstwerkes. Und da soll der Sprayer-Nachwuchs so viel Gestaltungsfreiheit haben wie möglich, weshalb auf Bildträgern auch eigene Werke gestaltet werden können.
Bevor es soweit ist und sich die Workshop-Teilnehmer an der Spraydose versuchen dürfen, gibt es von Jörn Heilmann eine Einführung in die Graffiti-Kunst, in die Benutzung von Spraydose und Schutzkleidung, in Spray-Techniken und verschiedene Graffiti-Stile. Dazu erfahren die Teilnehmer, wann die Verzierung öffentlicher Flächen strafbar ist und sie erhalten Tipps, wo man ganz legal üben kann. Vorkenntnisse muss für den Workshop keiner mitbringen. „Gute Laune, Offenheit, Spaß an Kreativität, Malklamotten und vielleicht noch ein bisschen Musik – mehr braucht es für die Aktion nicht“, so Jörn Heilmann.
Nach der Theorie kann das Erlernte an der etwa fünf x zwei Meter großen Wandfläche in der Grundstraße 31-33 ausprobiert werden. Darüber hinaus stehen auf Tischen Schablonen, Bildträger und natürlich zahlreiche Farbdosen bereit, damit die Teilnehmer verschiedene Techniken ausprobieren und am Ende auch eine Erinnerung an den Workshop mit nach Hause nehmen können. Zum Abschluss erhält jeder Teilnehmer noch ein individuelles T-Shirt, das vor Ort mit Airbrush besprayt wird.
Die bauverein AG arbeitet bereits seit 2016 mit Jörn Heilmann zusammen. Der Darmstädter Kommunikationsdesigner und Graffiti-Experte kuratiert seitdem die jährliche Kunstschau „Treffpunkt Kunst“ und führt in enger Kooperation mit dem Immobiliendienstleister immer wieder Aktionen durch. So wirkte er beispielsweise auch an dem Kunstworkshop mit Roger Rigorth mit, den die bauverein AG im vergangenen Herbst für die Bewohner der Wohnanlage Blütenallee anbot. Zuletzt gestaltete der Künstler für den Immobiliendienstleister eine Fläche an der Justus-Liebig-Garage mit einem Motiv, das den Fünf-Finger-Turm zeigt.